Jakob Bengel
Künstler- / Firmenbiografie
Biography
Die Firma Jakob Bengel wurde 1873 als
Uhrkettenfabrik in Oberstein (Deutschland) gegründet. Die Produktpalette erweiterte
sich im Laufe der Jahre um maschinell hergestellte Schmuckketten. Herausragend war
die vielseitige Art-Déco-Kollektion Anfang der 1930er Jahre, die weltweit
exportiert wurde. Die Verwendung von einfachen Materialien wie verchromtem oder
vernickeltem Messing und dem neuen Kunststoff Galalith machten den Modeschmuck
für die moderne Frau erschwinglich. Wie von der Künstleravantgarde am Bauhaus
propagiert, steht nicht der Materialwert oder das Prestige im Vordergrund,
sondern allein die Gestaltung des Stückes. Neben dem Bauhaus dürften auch die
U.A.M. in Frankreich (Union des Artistes Modernes) eine wichtige
Inspirationsquelle für die namentlich unbekannten Designer der Firma Bengel
gewesen sein. Der halbsynthetische Kunststoff Galalith wurde auf der Basis von
Milchproteinen (Kasein) produziert und fand u.a. in England und Deutschland bis
Ende der 1930er Jahre rege Verwendung. Das Fabrikgebäude der Firma Bengel hat sich
mit all seinen Maschinen erhalten und ist heute ein Industriedenkmal ersten
Ranges. Der historische Schmuck der Art-Déco-Kollektion der Firma Bengel ist bei
Sammlern beliebt und wurde in Museumsausstellungen in München und Berlin gezeigt.
Auch das Museum für Gestaltung Zürich hat Art-Déco-Schmuck der Firma Jakob Bengel
in seiner Sammlung.
Literatur:
Weber, Christianne: Art Déco Schmuck - Jakob Bengel, Idar-Oberstein / Germany, Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart, 2002.
Lindemann, Wilhelm: Bengel Art Déco Schmuck - Schmuck und Industrie-Denkmal, Idar-Oberstein, Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart, 2007.